Spaltungsmodell nach Ruppert



Von Natur aus ist die menschliche Psyche gesund.

Sie benutzt eine besondere Fähigkeit, um ein Trauma/ überwältigende Erfahrungen zu überleben. Sie trennt sich von der Realität und schafft ein psychisches Eigenleben.

Bei traumatischen Erfahrungen kann das psychische System als Ganzes nicht mehr funktionieren und sich nicht mehr selbst regulieren. Die menschliche Psyche spaltet sich.

Durch Spaltung zerfällt unsere Gesundheit, unsere Identität verändert sich. Was vorher im menschlichen Organismus als komplexes Miteinander wirkte: Wahrnehmen, Fühlen Erinnern, Denken, Wollen, Handeln etc., steht dann nicht mehr als Einheit zur Verfügung, sondern unverbunden, unbewußt nebeneinander und gegeneinander. Die IoPT geht davon aus, dass ein gesunder Kern weiterhin bestehen bleibt.


Traumabedingte Spaltungen der Psyche lassen verschiedene Anteile entstehen:

Gesunde Anteile:

die Psyche kann mit diesen Anteilen weiterhin die Realität erfassen, sich selbst regulieren und steuern. Diese Anteile sind auch weiterhin interessiert an der Realität und …. „können mit Beharrlichkeit das Projekt verfolgen, aus der eigenen Spaltung wieder herauszufinden“ F.R.

Traumatisierte Anteile:

diese Anteile bewahren die unerträglichen Traumagefühlel wie Schmerz, Ohnmacht, Panik, Wut, Ekel, Scham, Schuld, Todesangst und halten diese eingekapselt, abgetrennt. „Traumatisierte Anteile leben, empfinden, fühlen und denken noch immer wie in der ursprünglichen Traumasituation. Sie bleiben auf der Entwicklungsstufe zum Zeitpunkt des traumatisierenden Geschehens stehen.“

Trauma-Überlebensstrategien:

arbeiten daran, dass Traumaerfahrungen ausgeblendet, unterdrück , ignoriert, nicht mehr erinnert, nicht gefühlt, nicht gedacht werden. „Sie müssen in einer Traumasituation das Schlimmste verhindern, also den physischen Tod und die psychische Auflösung…. Sie blockieren die traumatisierten Anteile in ihrem Ausdruck, indem sie diese in ihre Einzelteile zerlegen, entemotionalisieren, Ich-fern machen und aus dem Bewusstsein verbannen. Das Weiterfunktionieren wird gewährleistet, indem jene Bereiche des Körpers, die besonders in die traumatische Erfahrung involviert sind, in einen Zustand der Betäubung versetzt, in eine Minderdurchblutung gebracht oder in einem Anspannungs- und Erstarrungszustand belassen bleiben. Traumagefühle werden von den Überlebensmechanismen in bestimmten Körperregionen weggepackt und dort eingedämmt. Die Überlebensanteile arbeiten hart daran, die gesamte traumatisierende Lebenserfahrung für das Bewusstsein des betroffenen Menschen ungeschehen zu machen. Sie schleppen den traumatisierten Körper oder Teile von ihm wie ein schweres Gewicht mit durch das Leben und sehen dazu keine Alternative.“ „Etwas sehr Wesentliches an den psychischen Trauma-Überlebensstrategien ist, dass das eigene gesunde Ich verschwindet. Es wird durch ein Ersatz-Ich-Konstrukt kompensiert, das am Ende sogar meint, das eigentliche Ich zu sein.(FR Mein Körper…S.35ff)

Wir sind dann nicht mehr wirklich präsent und die Überlebensstraegien halten uns in Schach und fern von unseren wirklichen Gefühlen